Anlagen in Schatzbriefe im Renditevergleich

Mit dem Begriff Schatzbrief werden in der Regel Bundesschatzbriefe bezeichnet. Diese werden von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben, die damit ihr Haushaltsdefizit finanziert. Gekauft werden können Schatzbriefe, die es in ähnlicher Form natürlich auch von anderen Staaten gibt, sowohl von institutionellen Anlegern als auch von Privatpersonen, eine Mindestanlagesumme gibt es in der Regel nicht. Wer sein Geld in Schatzbriefen anlegt, erwirbt damit ein im Durchschnitt sehr sicheres Produkt. Allgemein kommt es auf die Kreditwürdigkeit eines Landes an, da es nur dann ein Ausfallrisiko gibt, wenn der Schuldner seine Schulden nicht mehr bedienen kann. Eine solche Staatspleite ist in der Regel sehr unwahrscheinlich, gerade die Bundesrepublik Deutschland gilt als extrem zuverlässiger Schuldner. Als Anleger kann man also davon ausgehen, dass das angelegte Kapital sicher ist und am Ende der Laufzeit zurückgezahlt wird. Um in Deutschland Schatzbriefe zu kaufen, muss man sich zunächst für die Variante entscheiden, die besser ins persönliche Portfolio passt.

Während das Geld beim Typ A für sechs Jahre angelegt wird, läuft Typ B über sieben Jahre. Die Zinsen werden bei Typ A jährlich gezahlt, bei Typ B dagegen erst am Ende der Laufzeit. Das bedeutet, dass man vom Zinseszinseffekt profitiert, allerdings müssen die Zinsen bei Überschreiten des persönlichen Freibetrags dann versteuert werden. Wie hoch die Zinsen liegen, wird regelmäßig neu festgelegt, grundsätzlich orientieren sich die Zinssätze an den von der Europäischen Zentralbank festgelegten Leitzinsen. Bei beiden Typen von deutschen Schatzbriefen steigen die Zinsen von Jahr zu Jahr leicht an. Gekauft werden Schatzbriefe in Deutschland über die Finanzagentur des Bundes, die sowohl die Kaufabwicklung als auch die Verwaltung vornimmt. Dazu muss man als Privatanleger bei dieser Agentur ein eigenes Konto eröffnen, das jedoch komplett kostenlos ist. Anders als zum Beispiel bei Investmentfonds muss man also keine jährliche Verwaltungsgebühr oder ähnliche Dinge zahlen, die die Rendite schmälern würden.

Über die Finanzagentur ist es auch möglich, Schatzbriefe vor dem Ende der eigentlichen Laufzeit zurückzugeben. Dabei werden höchstens 5000 Euro in einem Zeitraum von 30 Tagen ausgezahlt. Für Kleinanleger ist diese Form der Geldanlage also durchaus flexibel. Bei der Rendite darf man keine besonders hohen Erwartungen haben. Da es sich um eine sehr sichere Form der Geldanlage handelt, ist es für den Schuldner nicht nötig, auch noch hohe Zinsen an seine Gläubiger zu zahlen. Gerade in Zeiten allgemein niedriger Zinsen ist es daher durchaus möglich, dass die Rendite in den ersten Jahren unterhalb der Inflationsrate liegt. Somit wird das Vermögen in diesem Zeitraum real sogar kleiner, während man nominal keine negative Rendite befürchten muss. Auch dies ist ein Unterschied zu Investmentfonds, deren Kurse fallen können, so dass auch die absolute Summe, die man angelegt hat, niedriger wird. Bei Schatzbriefen hingegen hat man eine hohe Sicherheit über die gesamte Laufzeit hinweg.