Schuldverschreibungen im Renditevergleich

Mit dem Begriff Schuldverschreibung werden Papiere bezeichnet, die sowohl von institutionellen als auch von Privatanlegern gezeichnet und anschließend an der Börse gehandelt werden können. Herausgegeben wird eine Schuldverschreibung von Unternehmen, deren Aktien bereits an der Börse notiert sind, aber auch von öffentlichen Schuldnern, zu denen unter anderem Staaten oder verschiedene Bundesländer in Deutschland zählen können. Die Idee, die hinter der Schuldverschreibung steckt, ist relativ einfach: Bei der Ausgabe zeichnen die Gläubiger eine bestimmte Summe, die der Schuldner erhält. Im Prinzip entspricht diese Summe einem Kredit, allerdings ist es für den einzelnen Gläubiger keine besonders hohe Summe. Erst die Gesamtheit der Gläubiger sorgt dafür, dass mit Hilfe von Schuldverschreibungen selbst große Summen aufgenommen werden können. Das dem Schuldner zur Verfügung gestellte Kapital erhält der Gläubiger am Ende der Laufzeit zurück. Wird die Schuldverschreibung in der Zwischenzeit verkauft, erhält der Inhaber des Papiers die jeweilige Summe, die er vorher an den ursprünglichen Gläubiger gezahlt hat.

Darüber hinaus werden während der Laufzeit Zinszahlungen fällig, auch in diesem Sinne ist die Schuldverschreibung also mit einem Kredit durchaus vergleichbar. Für den Schuldner hat die Ausgabe von Schuldverschreibungen verschiedene Vorteile gegenüber einem gewöhnlichen Darlehen. Vor allem bei der Finanzierung von großen Investitionen ist es nicht ganz einfach, die passende Bank zu finden, da nur wenige Institute in der Lage sind, hohe Summen für ein einzelnes Projekt zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus würde man sich bei einem Darlehen von einer Bank von einem einzigen Gläubiger abhängig machen, dagegen hat der Schuldner es bei einer Schuldverschreibung mit zahlreichen verschiedenen Gläubigern zu tun. Für Anleger sind Schuldverschreibungen ebenfalls eine gute Alternative bei der Kapitalanlage. Zum einen gibt es eine ganze Reihe verschiedener Papiere von ganz unterschiedlichen Gläubigern. Die Höhe der Zinszahlungen richtet sich dabei nach der Bonität der jeweiligen Schuldner.

Unternehmen, bei denen die Rückzahlung des Kapitals am Ende der Laufzeit sehr sicher ist, müssen nur einen relativ geringen Zinssatz zahlen, andernfalls fallen dagegen deutlich höhere Zinsen an, dafür ist hier das Risiko für den Anleger deutlich höher. Somit stehen für verschiedene Risikotypen unterschiedliche Anlageformen bereit. Das Risiko lässt sich anhand eines Vergleichs der von unterschiedlichen Gläubigern gezahlten Zinssätze dabei sehr leicht erkennen. Darüber hinaus ist eine Schuldverschreibung sehr leicht über die Börse handelbar. Falls es nicht zu einem Zahlungsausfall des Gläubigers kommt, werden die Papiere zwar nicht im Wert steigen, ihr Wert wird jedoch auch nicht unter eine gewisse Grenze sinken. Im Gegensatz zu Dividendenzahlungen bei Aktien kann man hier also relativ einfach die mögliche Rendite pro Jahr berechnen, da Kursänderungen nur in vergleichsweise geringem Maße auftreten. Zudem hat man immer ein gewisses Maß an Liquidität, da man Schuldverschreibungen ohne größere Verluste auch vor dem Ende der eigentlichen Laufzeit jederzeit verkaufen kann.